Liebe Freunde, Leserinnen und Leser dieser Zeilen,
„der Raum zwischen den Geschichten“, „the space between stories“ nennt Charles Eisenstein die Zeit, in der wir leben. Und ich kann es immer besser greifen, was er da meint, nicht nur weil ein paar Workshops mit ihm gerade vorbei gegangen sind, sein Buch „Klima – eine neue Perspektive“ mein diesjähriges Lieblingsbuch ist, sondern weil wir im Privaten erleben, was an vielen Orten auf der Welt passiert. Die alte Geschichte – Glaubenssätze, Erfolgsmodelle, Sicherheiten, Überlegenheitsdenken der westlichen Zivilisation und die Alleinherrschaft des rationalen Paradigmas … – dies und vieles mehr löst sich auf. So stehen wir, auch wenn die Zinssätze dieses Weltmodels gegen Null gehen, noch mit dem einem Bein in dieser alten Geschichte, wie auf einer schmalen Planke im brandenden Meer. Mit dem anderen Bein können wir Bewegungen und berührende Experimente ausprobieren; aber einen festen Stand in einer neuen „Gefühltheit“ (weil „Gewissheit“ vielleicht ausgedient hat), kriegen wir noch nicht. Was also üben wir da? Freier Fall, Luftwurzeln werfen, Bauchgefühl und Intuition?
Mir scheint, dass jetzt etwas zum Tragen kommt, dass Joseph Beuys mal in einer kleinen Zeichnung mit dem Titel „Den Gedanken auf der Spur bleiben“ skizziert hat: Sich runter beugen, etwas außer mir betasten, auf die Erde und einen ganz anderen Zusammenhang lauschen als den, von dem wir dachten, der Kopf könnte ihn denken.
Stefan und ich haben diesen Wackelwechselwankelgang nun schon seit fast einem Jahr mit anwachsender Amplitudenfrequenz geübt. Und weil frau nicht länger in überfüllten Zügen zuhause sein möchte, Synchronizitäten und neue Entwicklungen im Norden unsere Wegweiser sind, wagen wir mal einen Ausflug auf länger. Im Frühjahr werden wir, zunächst für zwei Jahre, voraussichtlich in die Gegend von Ottersberg umziehen. Dort mutiert die Mutmacherei in eine gemeinnützige Werkstatt für Verantwortung und Führung und Stefan ist Professor für Artful Leadership geworden.
Damit geht eine intensive Zeit im Isartal zu Ende. Und so möchten wir Euch am ersten Advent noch einmal einladen, mit Euch spielen, mit Euch feiern: Einem jeden von Euch sei für seine Freundschaft, seine Fragen, sein Sein gedankt. Und das was uns verbindet wird durch ein paar Kilometer mehr hoffentlich nur stärker!
Von Herzen Stefan & Marietta
P.S. Wer übrigens eine Wohnung sucht oder Wohnungssuchende kennt: Die Mutmacherei ist ab 1.1.2020 frei und unsere Wohnung vermieten wir zunächst einmal für zwei Jahre teilmöbliert unter!
Und das sind unsere nächsten Termine:
Möglichkeitenteam in der Mutmacherei im Isartal, Montag, 28. Oktober 19 Uhr
Mitmachkonferenz in Lindau, Samstag, 2. November 11:30 Uhr Wir stellen die Werkstatt für Verantwortung und Führung vor. 16 Uhr: Rituale – Ihr Wesen und ihre Möglichkeiten.
Möglichkeitenteam in Wangen am Bodensee, Montag, 4. November 19 Uhr
Premiere „Ritual“, Dokumentarfilm von Marietta Schürholz Lindenhof bei Tuttlingen, Donnerstag, 7. November 20:30 Uhr
Kulturkreativer Wandel in einer Region „Das Wunder von O“, Bahnhof Ottersberg Freitag, 15. November 19 Uhr
Workshop „Gefühle und Emotionen und was sie mit Verantwortung und Führung zu tun haben“, Arberger Mühle Bremen, Samstag, 16. November 10 Uhr bis 17 Uhr
Abschiedfest Mutmacherei Brunchen, Spazieren, Möglichkeitenteam, Filmschauen, Sonntag, 1. Dezember 12 Uhr bis ? Uhr
Alternativer Weihnachtsmarkt in Ottersberg im Rahmen des Wunders, Samstag, 7. Dezember ab 12 Uhr
Expand the Box Training „Verantwortung an Bord“ in Hassendorf bei Bremen, 30.1 bis 2.2.20, Donnerstag 9 Uhr bis Sonntag 17 Uhr,
Beuys Abb. ganzes Bild rechtlich geschützt, Quelle Postkarte 259/1 Verlag König